Umgang mit reproduktionstechniken aus theologisch-ethischer Sicht
Walter Schaupp
Universität GrazAbstract
Im Hinblick auf die Möglichkeiten der modernen Reproduktionsmedizin stehen wir vor gesellschaftlichen Liberalisierungsprozessen, die den Umgang damit in hohem Maß in die Eigenverantwortung der Individuen legen. Ein absolutes kirchliches Nein zu diesen Techniken lässt sich schwer rechtfertigen, Ziel sollte ein ethisch verantworteter Umgang mit ihnen sein, für den es „Verbündete“ unter Ärzten und Ärztinnen braucht. Im Rahmen der wachsenden Manipulationsmöglichkeiten auf genetischer und biologischer Ebene wird die Bedeutung genetischer Abstammung und biologischer Herkunft für das Kind und das Familiensystem oft unterschätzt. Aus der bewussten Aufspaltung von Elternschaft folgen nicht nur praktische Probleme und komplexe rechtliche Herausforderungen, sondern man gerät auch in einen Widerspruch zu bestimmten symbolischen Gehalten von Vater- und Mutterschaft. In diesen begegnen nicht beliebige kulturelle Ansprüche, sondern dichte, existentielle und ganzheitliche Erfahrungen im Zusammenhang mit Vater- und Mutterschaft mit einem hohen sinnstiftenden Potential.
Schlagworte:
Reproduktionsmedizin, Ethik der Fortpflanzungsmedizin, Elternschaft, Ei- und SamenfremdspendeLiteraturhinweise
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