Facetten des Konzeptes „Gender” – Ratlosigkeit eines Mitteleuropäers
Gusztáv Kovács
Bischöfliche Theologische Hochschule PécsAbstract
Das Wort Gender gilt als eine Kampfparole in Mittel-Europa. Es ist ein Begriff, der durch viele Missverständnisse belastet ist. Der Artikel versucht den Grund für dieses Misstrauen gegenüber den Begriff, sowie seine grundlegende Bedeutung für die Ethik durch zwei Fallbeispiele zu klären. Das Misstrauen gegenüber dem Begriff „Gender” wird als ein Konsequenz der historischen Erfahrung von der „Staatlichen Feminismus” aus den Zeiten der Sozialismus erklärt. In der ungarischen Gesellschaft wurde die Emanzipation der Frau als ein äußerer Zwang, als eine Anordnung von Oben erlebt, was auch ein Misstrauen gegen jede Geschlechterpolitik erwirkte. Im zweiten Teil wird die Frage des Verhältnisses zwischen biologischem und sozialem Geschlecht untersucht durch das Beispiel der eingeschworenen Jungfrauen Albaniens, sowie den Fall „David Reimer” diskutiert. Es wird gezeigt, dass Gender überhaupt nicht als eine konkrete und gefestigte Deutung der Geschlechtlichkeit zu denken ist, sondern vielmehr als eine Kategorie der Analyse, die es uns ermöglicht zu sehen, wieweit die Kategorie des Geschlechts unser Leben bestimmt. Es soll um eine kritische, darf aber nicht um eine grundsätzlich negative Sicht der Geschlechtlichkeit gehen, sondern es kann auch das Behagen an unserer Geschlechtlichkeit einbeziehen.
Schlagworte:
gender, social ethics, state feminism, Kanun, David ReimerLiteraturhinweise
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