Abstrakt

Der Begriff des Textes kann aus zweierlei Gesichtspunkten betrachtet werden: als Erscheinung des Sprachsystems (langue), oder der Applikation dieses Systems auf indi[1]viduelle oder typisierte Kommunikationsziele (parole). In der zweiten Auffassung handelt es sich um ein Resultat der Selektion zwischen verschieden Textschemen, was uns berechtigt, den Text als stilistiche Angelegenheit zu untersuchen. Von jedem Textschema wird erwartet, daß darin die thematischen Elemente nach dem größeren oder kleineren Maß der Kohärenz organisiert sind. Dieses Maß wird von den Erfordernissen der betreffenden Kommunikationsfunktion und selbstverständlich auch von den Ausdrucksgewohnheiten des Autors bestimmt. Es ist die Kohärenz der einzelnen Satzaussagen von derselben des Textes als eines Ganzen zu unterscheiden. Die Kohärenz der Satzaussagen wird vorallem durch die Kol[1]lokabilität der lexikalischen Sprachmittel und durch verschiedene syntaktische Schemen (besonders durch die Kondensierungsschemen) gesichert. Die Textkohärenz findet ihr wirksamstes Mittel im Aufbau der thematischen Linien, die unterschiedliche Länge, Dichte an aneinander gebundenen Ausdrucksmitteln und verschiedene Konfiguration aufweisen. Eine wichtige Rolle spielen dabei die sogenannten Substitutionsmittel.

Auch syntaktische Mittel tragen zur Textkohärenz wesentlich bei. Wenn die Emotionen bei der Textbildung ausbleiben, wird die Kohärenz durch eine nach dem Prinzip der funktionellen Satzperspektive (oder der aktuellen Satzgliederung) gebaute Wortfolge befestigt. Man findet dazu die Voraussetzungen besonders in den Sprachen mit einer lockeren Wortfolge (darunter im Tschechischen). Auch die sogenannten Konnektoren stellen ein wichtiges Kohäsionsmittel darTeoria tekstu, 1986, Ed. T. Dobrzyńska, Wrocaw.